Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Boden, sondern meistens Leibeigene harter Herren, die sie durch Abgaben und Frondienste schwer bedrckten. Als nun Luther von der christlichen Freiheit predigte, verstanden sie diese Lehre falsch und verlangten Befreiung von ihrem harten Joche. Da ihre Forderungen abgewiesen wurden, rotteten sie sich in ganz Sddeutschlaud, besonders im Elsa, in Schwaben und Franken zu einem Aufstand zusammen. Sie verbten viele Grausamkeiten. Anfangs suchte man sie durch Worte zu beschwichtigen. Dann wurden sie durch ein Heer Georgs Trnchse von Waldburg mit vielen Verlusten auseinander getrieben. In demselben Jahre hausten in Thringen und anderen Gegenden Norddeutschlands die Wiedertufer. Thomas Mnzer, ein frherer Priester, schaffte die Kindertaufe ab und lehrte die Notwendigkeit der Wiedertaufe fr Erwachsene. Er predigte ein neues christliches Reich, in dem alle Gter gemeinschaftlich sein sollten. Das gefiel besonders den hartbedrckten Bauern, und keiner wollte mehr arbeiten. Sie scharten sich zusammen und zogen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, berall raubend, plndernd und brennend. Da schickten die Fürsten ein Heer gegen sie. Bei Frankenhausen in Thringen hatten die Bauern ihr Lager aufgeschlagen. Die Fürsten boten ihnen Verzeihung an, wenn sie auseinander gingen und die Rdelsfhrer auslieferten. Da erschrak Thomas Mnzer. Er feuerte sie zum Widerstande an und sagte, er wolle die Kugeln der Feinde mit seinem rmel auffangen. Die Bauern lieen sich betren. In einer blutigen Schlacht wurden sie zersprengt. Viele fanden den Tod, Thomas Mnzer starb durch Henkershand. Die Ruinen vieler Burgen und Klster zeugen noch heute von jenen schrecklichen Zeiten. Karls letzte Lebensjahre. Noch viele andere Widerwrtigkeiten mute Karl V. während seiner langen Regierungszeit erleben. Es war die unselige Zeit der Religionsstreitigkeiten, die schlielich sogar zu einem Kriege zwischen Katholiken und Protestanten fhrten, dem sogenannten Schmalkaldischen Kriege. Der Regierung berdrssig, bertrug Karl endlich die Kaiserwrde seinem Bruder Ferdinand und die meisten brigen Lnder seinem Sohne Philipp. Dann schiffte er sich nach Spanien ein, um in der Stille des Klosters St. Just den Rest seines Lebens in Ruhe zu beschlieen. Hier lebte er als einfacher Privatmann und bereitete sich auf den Tod vor, der nach zwei Jahren seinem Leben ein Ende machte. 25. Friedrich V. von der pfat). Wie Karl V. so waren auch die folgenden Kaiser der alten Lehre treu geblieben. Aber trotzdem muten dieselben den Protestanten freie Ausbung ihrer Religion gestatten. So hatten diese in Bhmen zwei

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 19

1907 - Leipzig : Freytag
19 ernst, denn er besa einen strengen, harten Sinn. Selbst sein Sohn zitterte vor dem Groll des Lwen, wie er ihn nannte. Dabei war er fromm und setzte nie die Krone auf, ohne vorher gefastet zu haben. Nach dem Tode seines Vaters wurde er mit groer Pracht zu Aachen gekrnt. Die deutschen Herzge machten sich eine Ehre daraus, den König per-snlich zu bedienen Der Kmmerer sorgte fr die kniglichen Gemcher, der Truchse trug die Speisen auf die Tafel, der Mundschenk schenkte den Wein ein, und der Marschall sorgte fr den Marstall. Diese mter nannte man seit der Zeit die vier Erzmter. Otto und Adelheid. Zur Zeit Ottos lebte in Italien die schne Knigswitwe Adelheid. Der Markgraf Berengar wollte sie zwingen, seinem Sohne die Hand zu reichen. Da sie sich standhaft weigerte, hielt er sie gefangen auf seinem Schlo am Gardasee. Aber ein frommer Mnch grub einen unterirdischen Gang bis in ihren Kerker. Dann floh sie mit Hlfe des Mnches und hielt sich lange in Hhlen, Wldern und Kornfeldern versteckt. Endlich fand sie eine Zuflucht auf der festen Burg Kanossa. Als sie hier von Berengar belagert wurde, wandte sie sich in ihrer hchsten Not an den deutschen König Otto. Dieser kam mit einem groen Heere der die Alpen, befreite Adelheid und lie sich auch zum König von Italien krnen. Adelheid folgte ihrem Befreier als Gemahlin nach Deutschland und gewann sich schnell die Herzen ihrer neuen Untertanen. Ottos Taten und Ruhm. Die Ungarn, die ihre Niederlage bei Merseburg vergessen haben mochten, fielen von neuem in Deutschland ein. Sie waren so zahlreich, da man sagte, ihre Rosse wrden die deutschen Flsse und Seen austrinken. Sie selber sagten, wenn die Erde sie nicht verschlinge, oder der Himmel einstrze, so knne sie niemand besiegen. Aber Otto schlug sie in der Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg im Jahre 955. Nur wenige sahen die Heimat wieder. Seit-dem sind sie nicht wieder nach Deutschland gekommen. Bald darauf nahmen sie das Christentum und mildere Sitten an. Nach Besiegung der Ungarn zog Otto wieder nach Italien und wurde vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt. Dadurch wurde er wie Karl der Groe oberster Schirmherr der Christenheit. Auch Ottos Ruhm verbreitete sich in allen Landen. Mchtige fremde Fürsten schickten Gesandte mit Geschenken an seinen Hof. Dennoch blieb Otto den einfachen Sitten seiner Heimat treu. Er trug nur schsische Tracht und sprach am liebsten die schsische Mundart. Nach seinem Tode ward er tief betrauert vom ganzen Volke. Er ist der einzige deutsche Kaiser, der schon zu seinen Lebzeiten der Groe" genannt wurde.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 73

1907 - Leipzig : Freytag
73 Boden, sondern meistens Leibeigene harter Herren, die sie durch Abgaben und Frondienste schwer bedrckten. Als nun Luther von der christlichen Freiheit predigte, verstanden sie diese Lehre falsch und verlangten Besreinug von ihrem harten Joche. Da ihre Forderungen abgewiesen wurden, rotteten sie sich in ganz Sddeutschland, besonders im Elsa, in Schwaben und Franken zu einem Aufstand zusammen. Sie verbten viele Grausamkeiten. Anfangs suchte man sie durch Worte zu beschwichtigen. Dann wurden sie durch ein Heer Georgs Trnchse von Waldburg mit vielen Verlusten auseinander getrieben. In demselben Jahre hausten in Thringen und anderen Gegenden Norddeutschlands die Wiedertufer. Thomas Mnzer, ein frherer Priester, schaffte die Kindertaufe ab und lehrte die Notwendigkeit der Wiedertaufe fr Erwachsene. Er predigte ein neues christliches Reich, in dem alle Gter gemeinschaftlich sein sollten. Das gefiel besonders den hartbedrckten Bauern, und keiner wollte mehr arbeiten. Sie scharten sich zusammen und zogen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, berall raubend, plndernd und brennend. Da schickten die Fürsten ein Heer gegen sie. Bei Frankenhansen in Thringen hatten die Bauern ihr Lager aufgeschlagen. Die Fürsten boten ihnen Verzeihung an, wenn sie auseinander gingen und die Rdelsfhrer auslieferten. Da erschrak Thomas Mnzer. Er feuerte sie zum Widerstande an und sagte, er wolle die Kugeln der Feinde mit seinem rmel auffangen. Die Bauern lieen sich betren. In einer blutigen Schlacht wurden sie zersprengt. Viele fanden den Tod, Thomas Mnzer starb durch Henkershand. Die Ruinen vieler Burgen und Klster zeugen noch heute von jenen schrecklichen Zeiten. Karls letzte Lebensjahre. Noch viele andere Widerwrtigkeiten mute Karl V. während seiner langen Regierungszeit erleben. Es war die unselige Zeit der Religionsstreitigkeiten, die schlielich sogar zu einem Kriege zwischen Katholiken und Protestanten fhrten, dem sogenannten schmalkaldischen Kriege. Der Regierung berdrssig, bertrug Karl endlich die Kaiserwrde seinem Bruder Ferdinand und die meisten brigen Lnder seinem Sohne Philipp. Dann schiffte er sich nach Spanien ein, um in der Stille des Klosters St. Just den Rest seines Lebens in Ruhe zu beschlieen. Hier lebte er als einfacher Privatmann und bereitete sich auf den.tod vor, der nach zwei Jahren seinem Leben ein Ende machte. 40. Friedrich T. von der pfal). Wie Karl V. so waren auch die folgenden Kaiser der alten Lehre treu geblieben. Aber trotzdem muten dieselben den Protestanten freie Ausbung ihrer Religion gestatten. So hatten diese in Bhmen zwei

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 43

1907 - Leipzig : Freytag
48 ernst, denn er besa einen strengen, harten Sinn. Selbst sein Sohn zitterte vor dem Groll des Lwen, wie er ihn nannte. Dabei war er fromm und setzte nie die Krone auf, ohne vorher gefastet zu haben. Nach dem Tode seines Vaters wurde er mit groer Pracht zu Aachen gekrnt. Die deutschen Herzge machten sich eine Ehre daraus, den König per-snlich zu bedienen. Der Kmmerer sorgte fr die kniglichen Gemcher, der Truchse trug die Speisen auf die Tafel, der Mundschenk schenkte den Wein ein, und der Marschall sorgte fr den Marstall. Diese mter nannte man seit der Zeit die vier Erzmter. Otto und Adelheid. Zur Zeit Ottos lebte in Italien die schne Knigswitwe Adelheid. Der Markgraf Berengar wollte sie zwingen, seinem Sohne die Hand zu reichen. Da sie sich standhaft weigerte, hielt er sie gesangen auf feinem Schlo am Gardasee. Aber ein frommer Mnch grub einen unterirdischen Gang bis in ihren Kerker. Dann floh sie mit Hlfe des Mnches und hielt sich lange in Hhlen, Wldern und Kornfeldern versteckt. Endlich fand sie eine Zuflucht auf der fisteu Burg Kanossa. Als sie hier von Berengar belagert wurde, wandte sie sich in ihrer hchsten Not an den deutschen König Otto. Dieser kam mit einem groen Heere der die Alpen, befreite Adelheid und lie sich auch zum König von Italien krnen. Adelheid folgte ihrem Befreier als Gemahlin nach Deutschland und gewann sich schnell die Herzen ihrer neuen Untertanen. p/jottos Taten und Ruhm. Die Ungarn, die ihre" Niederlage bei Merseburg vergessen haben mochten, fielen von neuem in Deutschland ein. Sie waren so zahlreich, da man sagte, ihre Rosse wrden die deutschen Flsse und Seen austrinken. Sie selber sagten, wenn die Erde sie nicht verschlinge, oder der Himmel einstrze, so knne sie niemand besiegen. Aber Otto schlug sie in der Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg im Jahre 955. Nur wenige sahen die Heimat wieder. (Seitdem sind sie nicht wieder nach Deutschland gekommen. Bald darauf nahmen sie das Christentum und mildere Sitten an. Nach Besiegung der Ungarn zog Otto wieder nach Italien und wurde vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt. Dadurch wurde er wie Karl der Groe oberster Schirmherr der Christenheit. Auch Ottos Ruhm verbreitete sich in allen Landen. Mchtige fremde Fürsten schickten Gesandte mit Geschenken an seinen Hof. Dennoch blieb Otto den einfachen Sitten seiner Heimat treu. Er trug nur schsische Tracht und sprach am liebsten die schsische Mundart. Nach seinem Tode ward er tief betrauert vom ganzen Volke. Er ist der einzige deutsche Kaiser, der schon zu seinen Lebzeiten der Groe" genannt wurde.

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 33

1889 - Leipzig : Freytag
33 Sainte Ampoule) mit Salbl gebracht. Mit demselben wurden, wie er, alle frnkischen und franzsischen Könige gesalbt. 4. Kampf gegen die Westgoten. Die Westgoten wohnten jenseits der Loire und waren Arianer, also Ketzer, sie bedrckten deshalb die katholischen oder rechtglubigen Christen. Da sagte Chlodwig zu seinen Franken: Wir wollen diese Ketzer, welche den schnsten Teil von Gallien innehaben, bekriegen und ihnen ihr Land abnehmen." Er besiegte sie auch in einer Schlacht bei Poitiers (507) und htte sie der die Pyrenen geworfen, wenn ihn nicht der Ostgotenknig Theodorich gezwungen htte, den Besiegten den sdstlichen Teil von Gallien, das sptere Langnedoe, zu lassen. 5. Chlodwigs weitere Erfolge; fein Tod. Nachdem also Chlodwig das Frankenreich von der Strae von Calais bis zur Garoune ausgedehnt hatte, erhielt er von dem ostrmischen Kaiser den hohen Ehrentitel eines rmischen Patricias" und so erschien er am Grabe des heiligen Martin von Tours in Purpurtoga und Krone, zum Stauuen und Jubel des Volkes, das ihn nun als hheres Wesen und als den rechtmigen Erben der rmischen Herrschaft ansah. Auf ruchlose Weise schaffte er dann die brigen frnkischen Könige aus dem Wege, indem er sie eigenhndig oder durch gedungene Mrder ttete. So beherrschte er von Paris aus alle Franken, auch viele andere Stmme von der Weser bis zur Garonne, starb aber schon 511 zu Paris, erst 45 Jahre alt. 6. Chlodwigs Nachfolger. Vier Shne erbten und teilten sein Reich, erweiterten es auch noch durch Unterwerfung der Burgunder (Schweiz und Savoyen, an Rhone und Sane), der Thringer (Harz bis Unstrut) und anderer. Aber sie und ihre Nachfolger begingen die schrecklichsten Greuelthaten. Kamen doch allein.sechs merowingische Könige in 40 Jahren durch Gift oder Mord um! Zweimal zwar wurde das ganze Frankenreich unter Chlotar I, und Ii. wieder vereinigt, aber immer tiefer sanken die Merowinger in Genn- 1 ^ucht und Trgheit; sie waren ebenso untchtig als unwrdig. Diese faulen Könige (rois laineans) kmmerten sich wenig oder gar nicht um die Regierung; hchstens fuhren sie feierlich langsam auf ihrem Ochsengespanne zu dem Mrz-i fel^e, der jhrlichen Volksversammlung, um hier die Geschenke des Volkes I Su empfangen und die von ihren hchsten Ratgebern vorgeschlagenen Bescheide I zu erteilen. 10. Gart Mrtet, der Sieger der die raber. 1. Die Hausmeier. Zu der Zeit, da die merowingischen Könige ihre Macht \ einbten und in Greuel sanken, waren zum Glcke fr das Frankenreich die obersten Beamten der Könige sehr tchtig. Man hie sie Hansmeier (Major-. domus Hausverwalter), weil ihnen anfangs nur die Verwaltung des kniglichen i Hauses und Gutes oblag; spter erhielten sie aber die ganze Regierung und auch Holde rmann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Ii. 3

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 50

1889 - Leipzig : Freytag
50 Karl ein paar Stunden; denn nachts war sein Schlaf sehr unruhig, so da er mehrmals erwachte und gar ausstand und arbeitete. Denn nie rastete sein Geist; selbst beim Ankleiden hrte er Geschftsleute oder Klger an und unterhielt sich mit Vertrauten. Auf einer Versammlung der Groen zu Dietenhosen in Lothringen bestimmte Karl, da das Riesenreich unter seine drei Shne geteilt werde; aber die hoffnungsvollen lteren Shne starben schon frhe (810 und 811), und nur der schwache und am wenigsten befhigte Ludwig blieb als Erbe dieses selbst fr einen tchtigeren Herischer zu gewaltigen Reiches brig. Dies trbte den Lebensabend Karls gar sehr. Als er sein Ende nahe fhlte, setzte er fein Vermchtnis auf und fuchte in reichen Schenkungen an Arme, an die Kirche und Geistlichkeit feinen Trost. Von drei kostbaren filbernen Tischen schenkte er einen, mit dem Bilde von Konstantinopel geschmckten, der Peterskirche in Rom, einen, mit dem Bilde Roms, der erzbischslichen Kirche zu Raveuna, den dritten, mit Erde und Sternhimmel in erhabener Arbeit, seinem Sohne Ludwig. Im Herbst 813 lud er alle seine Lehnstrger nach Aachen und stellte ihnen hier seinen Sohn als Mitregenten und Nachfolger vor. Daun ging's in feier-chem Zuge in die Marienkirche; hier betete der Kaifer vor dem Hauptaltare, fetzte dann feinem. Sohne in eindringlicher und ergreifender Rede die Pflichten eines Herrfchers auseinander und fragte ihn, ob er dieselben treulich erfllen wolle. Und als jener es gelobt, befahl er ihm, sich die auf dem Altare liegende Krone aufs Haupt zu fetzen; die Anwesenden aber hie er nunmehr, den Sohn Kaiser und Augustus zu nennen. Bald darauf ergriff ihn ein Fieber, das nach kurzem Krankenlager feinen Tod herbeifhrte. Mit dem Zeichen des Kreuzes der Brust und Stirn und mit dem leisen Spruche: Vater, in Deine Hnde befehle ich meinen Geist!" hauchte er seine Seele ans. Er wurde noch an dem-selben Tage in der Gruft der Marienkirche zu Aachen beigefetzt. 28. Januar 814. Nach der Sage sa er auf goldenem Throne in vollem Kaiserschmucke, ein Stck dev heiligen Kreuzes und die Krone auf dem Haupte, an der Seite Schwert und goldene Pilger-tafche, auf den Knieen ein Evangelienbuch. Seine Grabsttte ist jetzt durch eine einfache Marmorplatte mit der be-dentfamen Aufschrift Carolus Magnus" kenntlich gemacht. Sein Leben ist von Sage und Dichtung wunderbar ausgeschmckt worden, die Geschichte ehrte ihn mit dem Beinamen der Groe", die Kirche mit der Heiligsprechung. Friedrich Barbarossa lie die Gebeine Karls in einen silbernen Schrein (Fig. 20) legen, der spter ans dem Altare aufgestellt worden ist. 14. Die Karolinger. 1. Ludwig der Fromme war seinem Vater, Karl dem Groen, in allem unhnlich und brachte das Reich in Verwirrung und Verfall. Er teilte schon bald nach seinem Regierungsantritte die Herrschaft unter seine drei Shne

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 51

1889 - Leipzig : Freytag
fr den Fall, das; er sterben sollte. Als er aber noch einen vierten Sohn er-hielt, stie er diese Erbordnung wieder um und brachte dadurch seine lteren Shne so auf, da sie zu den Waffen griffen. Bei Kolmar (auf dem Rotoder Lgenfelde") wurde der Kaiser von seinen Mm Truppen verlassen, von illllb seinen Shnen gefangen ? genommen und von dem ltesten derselben, Lothar, ' zu einer ffentlichen Kir-chenbne in Soissons ge-zwangen, damit er zur Regierung unfhig wrde. Da befreite ihn sein Sohn Ludwig und setzte ihn wie- $ - der ein. Bald darauf starb einer der vier Shne, und da sich Ludwig bei der neuen Teilung verkrzt glaubte, kam es wieder zum Kriege gegen den un-glcklichen Vater. Zum Glcke starb er vor Gram, auf einer Rheininsel gegenber von Ingelheim (840). 2. Der vertrag von Verdun (843). der die Teilung entspann sich nun ein Bruderkrieg, bis die jngeren Brder, Ludwig und Karl, den l-teren, Lothar, zum B e r-trage von Verdun ^ .v1 1 (an der Maas) 843 zwan- * gen. Danach kam Ost- franken an Ludwig 1118pl ' (den Deutschen) und 1' Westfranken an Karl (den Kahlen); Lothar erhielt das frnkische Italien, die Kaiserwrde und einen Strich zwischen Rhone, Saone, Maas und Schelde westlich und den Westalpen und dem Rheine stlich (spter nach Lothar Ii. Lotharingien oder Lothringen 4*

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 34

1889 - Leipzig : Freytag
34 die Kriegfhrung. Eine Zeitlang hatte jedes der drei Reiche (A u st r a s i e n, stlich; Nenstrien, westlich: Burgund, sdstlich) seinen eigenen Hausmeier (Major-domus). Dann aber gelang es (687) dem ebenso klugen als tapferen Majordomns von Austrasieu, Pippin dem Mittleren (flschlich auch von Heristal ge-nannt), durch einen Sieg der seine Nebenbuhler alleiniger Hausmeier im ganzen . Frankenreiche zu werden. Er nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken", während die Merowinger blo den Knigstitel trugen. Auf ihn folgte sein Sohn Karl, welcher sich durch seinen Sieg der die Araber unsterblichen Ruhm und den ehrenden Beinamen ..Martel" (Hammer) erwarb. 2. Die Araber bewohnten die Halbinsel Arabien, sdlich von Palstina zwischen dem Roten Meere und dem Persischen Meerbusen. Obwohl dem Flcheninhalte nach fnfmal so groß als Deutschland, hat es doch nur zum kleinsten Teile (V6) fruchtbaren Boden; das brige ist von unfruchtbaren Sandwsten oder steilen Gebirgen durchzogen. Die Sdwestkste (das glckliche Arabien") erzeugt Zucker, Reis, Baumwolle, Weihrauch und andere wertvolle Gegenstnde des Handels; dieser wird hauptschlich durch groe Karawanen mittels des Kameles (Schiffs der Wste") betrieben. Arabien ist auch die Heimat edler Pferde, krftiger Esel und des Vogels Strau. Die Iraber fl ostl vjfcrro 17. Umrikarte von Arabien.

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 47

1889 - Leipzig : Freytag
47 der Jugenb in Klosterschulen, fr die Aufnahme bedrftiger Wanderer und die Meae von Armen und Kranken sorgten. 9. Karls Zorge fr die Volksbildung. Auch das Volk luchte Karl geistig heben; beshalb legte er Schulen an, die mit den Kirchen und Klostern verbunden waren. Am meisten that er bafr an seinem Hofe; benn. er pmmelte um sich eine Reihe gebiegener Gelehrten, Lehrer ober tchtiger Schuler der Hos-schule, in welcher wohl hauptschlich die Shne seiner hheren und niederen Beamten fr den geistlichen ober weltlichen Beruf vorbereitet wrben. Karl 1 oll die Schule oft besucht und gelegentlich die Trgen hart getadelt, die Fleiigen aber belobt haben, zumal, wenn er sand, ba jene Kmber der Reicheren un Vornehmeren, diese aber rmeren und niederen Stanbes waren. Die Gelehrten seiner Mtoule lebten mit ihm in vertraulichem Verkehre ohne allen Zwang und unter angenommenen Namen. So hie zum Beispiel ^r ,. avi o er Salomo". Zu diesen Lehrern gehrte Alkuin, em englischer Mnch, der ftarl Kinder unterrichtete und die Musterschule zu Tours begrndete; der Deutsche Eginhard oder Einhard, der zugleich Baumeister war und spater Karls Leben beschrieb; der Sage nach nahm er die Prinzessin Emma, erst ohne un dann mit Wissen und Willen des Kaisers, zur Gemahlin; ferner der fchone und geistvolle Kapellan Angilt.ert, der Karls Tochter Bertha heiratete. Karl sammelte auch altbeutsche Helbenlieber und suchte die deutsche Sprache weiterzubilden; ja, er soll sogar eine deutsche Sprachlehre entworfen haben. Den Winden und Monaten gab er deutsche Bezeichnungen, die freilich spter wieder von den unverstndlichen, aber altbekannten lateinischen Namen verdrngt wurden. 1' Wintermond. 2. Hornnng (weil die Hirsche im Februar chr Gehorn abzuwerfen beginnen), S. Lenz-, 4. fter-, 5. Wne-, 6. Brachmond weil da die Brache, d, ."#* unbebaute Flche wieder beackert und geeggt wurde), 7. Heu-, 8. Ernte-. 9. Herbst-, 10. , 11. Wind-, 12. Christ- oder Heiligmond. 10. Karls Sauten. Karl fhrte auch viele groe und schne Bauten, bereu es bamals nur erst wenige im Frankenreiche gab, auf; er lie an mehreren Orten Pfalzen (Palste) errichten, wie in Aachen, Ingelheim und Nymwegen. Unter den Kirchen, die er baute, war die Marienkirche zu Aachen die grte und schnste; auch schlug er bei Mainz eine Holzbrcke der den Rhein, die aber nach einiger Zeit abbrannte. Seinen Plan, die Altmhl mit der Rebnitz und baburch die Donau mit dem Rheine ober das Schwarze Meer mit der Norbsee zu verbinben, mute er aufgeben, weil die Franken mit solchen Arbeiten nicht vertraut und mit den dazu ntigen Hilfsmitteln nicht versehen waren. Man sieht aber aus dem unvollenbeten Versuche, mit welcher Umsicht er auch Handel und Verkehr zu heben suchte. König Ludwig I. von Bayern baute diesen Kanal 1836-1846, daher Ludwlgvkaual genannt. Das Dorf Grnhard an der Nrnberg-Wrzburger Bahnlinie trgt heute als zweiten Namen Fossa Carolina" (Karlsgraben), weil man dort noch Vorarbeiten Karlv steht.

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 52

1889 - Leipzig : Freytag
52 genannt). Statt natrlicher Grenzen (Gebirge, Flsse. Abstammung, Sprache) war also eine willkrliche Begrenzung zugrunde gelegt; aber damit war zugleich die dauernde Trennung von Frankreich und Deutschland angebahnt. Als dann 855 Lothar starb und sein ltester Sohn Ludwig Ii. Kaiser wurde, kam es zu einer neuen Teilung durch den Vertrag zu Mersen 870, und zwar nach Sprachen (westlich romanisch altfranzsisch; stlich germanisch = deutsch); ^b-diozanum 21. Das deutsche Reich nach dem Vertrage von Verdun (843). Lothringen aber blieb, da Lothars Stamm schon 875 erlosch, der stete Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland. 3. Die deutschen Karolinger. Um jene Zeit drohten dem Deutschen Reiche groe Gefahren von auenher, da die Normannen von Dnemark, Schweden und Norwegen auf ihren hurtigen Schiffen immer khnere Einflle durch die Flumndungen ins Innere der Lnder machten und unter grlichen Verwstungen plnderten und brandschatzten. Gleichzeitig suchten die Slawen stlich der Elbe das ihnen von Karl dem Groen aufgezwungene Joch abzuschtteln.
   bis 10 von 45 weiter»  »»
45 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 45 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 1
3 1
4 7
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 6
11 4
12 0
13 0
14 1
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 2
26 3
27 2
28 0
29 0
30 0
31 2
32 2
33 2
34 3
35 1
36 3
37 12
38 0
39 1
40 0
41 0
42 5
43 0
44 0
45 4
46 32
47 0
48 15
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 3
8 0
9 14
10 0
11 1
12 0
13 2
14 0
15 0
16 3
17 8
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 6
24 1
25 3
26 2
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 1
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 1
43 5
44 0
45 3
46 1
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 2
54 3
55 0
56 3
57 1
58 2
59 0
60 2
61 0
62 0
63 1
64 0
65 11
66 0
67 1
68 6
69 4
70 0
71 5
72 1
73 0
74 0
75 2
76 1
77 0
78 0
79 0
80 3
81 0
82 4
83 33
84 0
85 0
86 3
87 9
88 0
89 3
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 6
97 0
98 1
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 61
1 84
2 53
3 56
4 35
5 71
6 134
7 88
8 10
9 100
10 91
11 118
12 43
13 26
14 161
15 26
16 60
17 31
18 82
19 132
20 33
21 67
22 50
23 19
24 183
25 42
26 50
27 39
28 18
29 91
30 276
31 38
32 211
33 293
34 188
35 79
36 58
37 42
38 27
39 125
40 141
41 128
42 27
43 67
44 89
45 41
46 42
47 104
48 43
49 52
50 76
51 36
52 95
53 48
54 300
55 94
56 40
57 23
58 55
59 301
60 57
61 126
62 119
63 34
64 48
65 97
66 28
67 72
68 41
69 3
70 38
71 109
72 55
73 38
74 67
75 95
76 80
77 51
78 137
79 47
80 111
81 331
82 38
83 366
84 4
85 36
86 125
87 68
88 30
89 43
90 94
91 118
92 109
93 29
94 15
95 194
96 24
97 43
98 29
99 88
100 127
101 79
102 37
103 98
104 124
105 105
106 28
107 33
108 30
109 272
110 34
111 43
112 106
113 18
114 23
115 80
116 29
117 19
118 45
119 184
120 67
121 144
122 97
123 47
124 49
125 28
126 131
127 178
128 22
129 66
130 44
131 148
132 73
133 345
134 94
135 34
136 456
137 27
138 44
139 177
140 79
141 37
142 105
143 109
144 25
145 180
146 37
147 26
148 92
149 33
150 59
151 85
152 79
153 110
154 34
155 138
156 163
157 116
158 46
159 156
160 74
161 42
162 28
163 34
164 96
165 89
166 163
167 35
168 27
169 44
170 40
171 102
172 105
173 174
174 51
175 177
176 69
177 169
178 56
179 54
180 95
181 32
182 176
183 390
184 129
185 44
186 47
187 38
188 394
189 28
190 62
191 52
192 81
193 331
194 66
195 111
196 85
197 53
198 65
199 112